Als man bei der Besammlung in Elm sah, wer sich alles für die Wanderung angemeldet hat, befürchtete man schon das Schlimmste. Bei dieser Konstellation sind Partygänger in Malle im Vergleich Chorknaben. Zum Glück hatte Corina am nächsten Tag ein Testspiel, sonst wäre das Ganze frühzeitig aus dem Ruder gelaufen. Es war alles dabei was Rang und Namen hatte. Sogar ein Wanderer von den Bahamas (Morgan) war am Start und wollte sich den Spass nicht entgehen lassen. Mit der Gondelbahn ging es hinauf zur Bergstation, wo sich auch die Unterkunft befand. Im Skihaus Schabell wurde das Gepäck deponiert und man konnte die Zeit nutzen, um sich kurz nachzuschminken, bevor es mit der Wanderung Richtung Chüäbodensee losging.

Der erste Teil der Wanderung verlief noch harmlos und es wurden Witze gerissen, als man Familien mit Kinderwagen auf dem gleichen Weg antraf. Das mit dem Witze reissen verstummte schnell als die erste Steigung kam und man sich den Hügel hinauf quälte. Es wurden die Grenzen der Belastbarkeit des menschlichen Körpers ausgelotet. Die Besteigung des K2 ist im Vergleich zu den den 650 Höhenmetern hinauf zum Chuäbodensee ein Witz. Entsprechend wurde oben die Ankunft zelebriert. Wildtierexperte Glaus entdeckte diverse Tierarten und zeigte es der Gruppe akribisch genau, wo sie sich befinden. Von Murmelis und Steinböcken bis Bergschildkröten wurde alles gesichtet. Dummerweise waren sie gleich immer verschwunden, als man hinschauen wollte.

Mit taktisch gut eingeplanten Trinkpausen ging der Abstieg zur Hütte umso rasanter. Mit kühlem Bier wurden die Wanderer herzlich von den zwei Hausdamen Raffi und Celine in Empfang genommen und man liess es sich gut gehen. Das Beste am Skihaus Schabell ist, dass es dort eine 1.78m2 grosse Duschsauna gibt, welche Platz für 5 Herren bot. Der Coronaabstand konnte nicht ganz eingehalten werden und Warmwasser war irgendwann sowieso nicht mehr vorhanden. Frisch geduscht ging es mit dem pompösen Dinner weiter. Der Vorstand möchte sich schliesslich bei den treuen Mitgliedern bedanken und etwas zurückgeben und scheuchte daher keine Kosten. So wurde Spaghetti Bolognese aufgetischt. Salat hätte es auch gegeben, ging aber in der Küche vergessen.

Mit der Zuschaltung des Präsidenten aus Österreich ging die minutiös geplante HV über die Bühne. Gleichzeitig wurde pflichtbewusst die Strafshotliste abgearbeitet. Anschliessend an die HV startete die Party, Bierpongturniere und die Tanzeinlagen. Leider gab es gewisse negative Zwischenfälle, die angesprochen werden müssen:

  • Ati Muster (Name der Redaktion angepasst), ein gutmütiger leicht angetrunkener Bürger aus Glarus passte einen Moment nicht auf und schon wollte man ihn mit einem Kaffee vergiften. Der Junge lässt sich aber so schnell nicht unterkriegen und bewies Durchhaltewillen vom feinsten. Er leerte den Magen, machte einen Powernap und kehrte zum Partyvolk zurück. Chapeau.
  • Zwischenzeitlich trieb ein «Glüschtler» sein Unwesen. Eine unbekannte Person, nennen wir sie mal Yves Eiermann, schlich sich in die Frauenzimmer und versuchte dort mit seinem Glockenspiel die Frauen zu verführen. Wie diese Szene genau ablief, lässt sich nur vermuten und das möchte man sich auch bestimmt nicht bildlich vorstellen.
  • Da dem Verfasser dieses Berichtes ebenfalls etwas ins Elmer Citro gemischt wurde, endet die Berichterstattung von den Feierlichkeiten frühzeitig. Dominic zufolge endete die Party um Punkt 02:00 Uhr.

Am nächsten Tag stärkte man sich am Morgenbuffet und erzählte sich Geschichten von der vergangenen Nacht. Nach dem Essen hiess es die ganze Hütte zu reinigen und wieder Instand zu halten. Gott sei Dank, gab es keinen «Schaaaadääfaall», wie Stefanie in ihrem waschechten Apözöller-Deutsch sagte. Für den Abstieg gab es zwei Varianten. Variante A mit der Gondelbahn, oder Variante B mit Dreiradfahrzeugen. Nach dem herzzerbrechenden «Adieu sagen» ging es dann zurück in alle Himmelsrichtungen. Da man Alexia auf halbem Rückweg bei ihren Eltern absetzte, wurde von zuvorkommenden Mitgliedern netterweise der Garten gleich mit Nährstoffen versorgt. Somit endete ein äusserts amüsantes Wochenende mit den Wanderhuren.

Text: Mike Hafner